Kraft der Natur: Stressbewältigung durch Wandern

Tauchen Sie in die Schönheit der Natur ein: Wandern und Trekking tun dem Körper und Geist gut und gewinnen immer mehr an Beliebtheit. 
Kraft der Natur: Stressbewältigung durch Wandern
Die Wissenschaft hat gesprochen: Wandern baut Stress ab (Bild iStock)

Die Verbindung zwischen Wandern, Natur und Entspannung

In einer Zeit, in der viele Menschen den grössten Teil ihres Tages drinnen verbringen, bietet die Natur eine willkommene Abwechslung und Erholung. Das Eintauchen in die Natur ist eine beinahe magische Erfahrung, die oft mit einer tiefen Entspannung einhergeht. Schon beim ersten Schritt in einen Wald oder auf einen Pfad, der sich durch eine natürliche Landschaft schlängelt, können Sie spüren, wie sich eine Last von Ihren Schultern hebt.

Der Grund? Die Natur spricht unsere Sinne auf eine Weise an, die urbanen Umgebungen fehlt. Das leise Flüstern des Windes in den Bäumen, das Zwitschern der Vögel und das Plätschern von Wasser in einem nahegelegenen Bach schaffen ein harmonisches Hintergrundgeräusch, das im Kontrast zum oft lauten und hektischen Stadtleben steht.

Während in der Stadt die Sinne oft überreizt werden, bietet die Natur eine Art "Sinnesfasten". Dies ermöglicht dem Geist, sich zu beruhigen und neu zu fokussieren. Studien haben gezeigt, dass Naturerfahrungen das Stresshormon Cortisol reduzieren können, was zu einem Gefühl der Entspannung und Gelassenheit führt.

Aber es ist nicht nur die Stille, die heilsam ist. Die grünen Farbtöne der Bäume und Pflanzen, die Frische der Luft und das unverstellte Licht wirken sich ebenfalls positiv auf unsere Stimmung aus. Einige Forscher glauben sogar, dass der blosse Anblick der Natur - sei es ein Wald, ein Berg oder ein Fluss - eine heilende Wirkung haben kann.

Ausserdem spielt beim Trekking das repetitive Muster des Gehens eine Rolle. Das rhythmische Setzen eines Fusses vor den anderen kann meditative Qualitäten haben, die zusätzlich zur entspannenden Umgebung beitragen.

Die Wissenschaft hat gesprochen: Wandern baut Stress ab

Der Deutsche Alpen-Verein hat sich gefragt, ob Trekking zur Stressreduktion beitragen kann. Um diese Frage zu klären, beauftragten sie 2019 die Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport in Berlin, die Auswirkungen von Bergwandern auf den Stress zu untersuchen. In diesem Projekt begleitete ein versierter Berg-Coach 24 Menschen, die unter hohem Stress standen, über ein Jahr bei vier Bergwandertouren durch alle Jahreszeiten. Während dieser Zeit wurden sowohl körperliche Indikatoren, wie Blutdruck und Cortisolspiegel, als auch psychologische Faktoren erfasst.

Nachdem Fragebögen, Interviews und Tagebücher ausgewertet wurden, stellten die Studienleiter, Professor Dr. Sven Sohr und Toni Abbattista, fest: Trekken beeinflusst das Erleben von Stress positiv und steigert das Gefühl von Zufriedenheit, Dankbarkeit, Demut und Lebenssinn. Interessanterweise bemerkten sie, dass die Probanden umso zufriedener waren, je mehr sie wanderten.

Nach einigen Monaten der Wandertour berichteten viele Teilnehmer, dass sie immer noch von den Wanderungen profitieren und eine gesteigerte Widerstandsfähigkeit gegen Stress erleben. Bemerkenswert ist, dass während des Wanderjahres der Blutdruck der Teilnehmer sank und sich ihre Herz-Kreislauf-Gesundheit merklich verbesserte. Interessanterweise setzten zahlreiche Personen auch nach dem Testjahr das Trekking fort. Was also macht das Wandern zu einer derart wohltuenden Beschäftigung?

Der gesamten Körper profitiert von regelmässigen Wandern

Beim Trekking profitieren Sie in vielfacher Hinsicht:

  • ihre Muskulatur wird trainiert
  • Knochen werden beansprucht
  • Gelenke erhalten mehr Kraft

Gleichzeitig fördert die Aktivität die Sauerstoffzufuhr, stimuliert Ihr Herz-Kreislauf-System, optimiert die Durchblutung und regt den Stoffwechsel an. Hinzu kommt, dass diese Bewegung in der Natur das Immunsystem stärkt und zur Reduzierung von Stresshormonen beiträgt, während die Produktion von Glückshormonen gefördert wird.

Beim Trekken kommen rund 70 Prozent aller Muskeln im Körper zum Einsatz, wodurch der gesamte Körper aktiviert wird. Dr. Andreas Hagemann, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie ärztlicher Direktor der Privatklinik Merbeck im nordrhein-westfälischen Wegberg, betont, dass regelmässige Ausflüge in kurzer Zeit Körpergewicht, Blutdruck und Körperfett deutlich verringern können. Zudem verringert sich das Risiko für schwerwiegende Krankheiten wie Alzheimer, Herzinfarkt, Diabetes, Depressionen und Schlaganfall.

Bewegung tut nicht nur Muskulatur, Knochen und Gelenken gut, sondern aktiviert auch Ihr Gehirn positiv. Ein kurzer Wandertrip kann bereits die Durchblutung in bestimmten Gehirnregionen anregen. Das führt zu einer erhöhten Endorphin-Ausschüttung, die Ihr Wohlbefinden, Ihre Entspannung und Ihr Glücksempfinden steigert. Hagemann betont zudem, dass Ihre Konzentrations- und Gedächtnisleistung davon profitieren können. Mögliche Ängste könnten verringert werden und Ihr Schlaf könnte sich ebenfalls positiv verändern.

Fazit

Trekking in der Natur bietet nicht nur eine willkommene Abwechslung vom hektischen Stadtleben, sondern hat auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Es fördert nicht nur die physische Gesundheit durch Training von Muskulatur, Knochen und Gelenken, sondern hat auch positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System und das Gehirn. Studien belegen die stressreduzierenden Wirkungen des regelmässigen Wanderns, wobei sich die Teilnehmer nach regelmässigen Wanderungen zufriedener, dankbarer und resilienter gegenüber Stress fühlen.


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